Die Methoden des Yoga


Yogaś citta vṛtti nirodahaḥ.
Tadā draṣṭuḥ svarūpe vasthānam.“
(Yoga ist das Aufhören aller Bewegungen im Bewusstsein.
Dann ruht der Seher in seinem eigenen wahren Zustand.)

Pataňjali

 

Im achtgliedrigen Pfad (Astanga Yoga) und im traditionellen Yoga werden folgende Methoden und Prinzipien dargestellt, die den Weg zu einer positiven Veränderung des Geistes aufzeigen.

Yamas und Niyamas

Yamas und Niyamas geben die ethische Basis des Yoga. Sie sind wegweisend die Yogapraxis und für das Verhalten im Alltag. Nach Dr. Gharote setzen sie die Auseinandersetzung mit Gewohnheiten, Verhaltensmustern und seine Auswirkungen in Gang.

Yamas sind Vorschläge zum Handeln in der äußeren Welt:

  • Ahimsa: Gewaltlosigkeit
  • Satya: Wahrhaftigkeit
  • Asteya: Nicht-Stehlen
  • Brahmacarya: Enthaltsamkeit; Mäßigung
  • Aparigraha: Nicht-Horten

Niyamas sind Vorschläge, die sich in erster Linie auf den Umgang mit sich selbst, die eigene Einstellung und Yogapraxis beziehen:

  • Sauca: Reinheit des Körpers und des Geistes
  • Samtosa: Genügsamkeit, Zufriedenheit, Dankbarkeit
  • Tapas: stetiges Bemühen, Leidenschaft, Enthusiasmus
  • Svadhyaya: Selbst-Studium der spirituellen Schriften
  • Isvarapranidhana: Hingabe an ein höheres Prinzip

Asanas     

Patanjali versteht unter Asana die reine Sitzhaltung. Erst viel später entwickelten sich im Hatha Yoga eine Reihe von Körperhaltungen, die zur Gesundung und Reinigung dienten. Es gibt meditative, körperpflegende und entspannende Asanas, die richtig ausgeführt psychophysische Wirkung haben.

Kriyas

Kriyas (auch şaţ-kriyās oder şaţ-karmas) sind ganz konkret verschiedene Übungen, um den physischen Körper zu reinigen, indem sie auf verschiedene Art und Weise die Ausscheidungssysteme des Körpers anregen und unterstützen und auf spiritueller Ebene Energien für ein höheres Bewusstsein freisetzen können.

Bandhas und Mudras

Im Hatha Yoga versteht man unter Bandhas und Mudras fortgeschrittene Techniken zur Energiebündelung und -lenkung im Körper. Sie helfen, innere Organe zu kräftigen und ihr gesundes Funktionieren zu sichern.

Pranayamas

Pranayamas bezeichnen eine bewusste Regulierung und Vertiefung der Atmung durch Achtsamkeit und beständiges Üben. Bei der Pranayama-Praxis werden über einen längeren Zeitraum die normalerweise unbewussten Atemmuster durch bewusst angewandte Techniken ersetzt. Es wird eine Verlangsamung der Atemaktivität herbeigeführt, um eine Weite des Bewusstseins und tiefe innere Stille erfahrbar zu machen.

Prathyahara

Pratyahara meint den Rückzug der Sinne von den Objekten der Außenwelt. Es geht darum, sich nicht von äußeren Sinneseindrücken ablenken zu lassen, sondern die Achtsamkeit nach innen auf das eigene innere Erleben zu richten.

Samyama

Samyama bedeutet Sammlung und ist eine spirituelle Praxis, bei der durch Achtsamkeits- und Konzentrationstechniken versucht wird, die geistigen Bewegungen zur Ruhe zu bringen. Nach Patanjali handelt es sich bei Samyama um einen Meditationsprozess, der drei Phasen umfasst: Konzentration, vertiefte Konzentration und Einheit (Dharana, Dhyana und Samadhi).